Gestern, am Sonntag, 24. April, begleitete ich eine 12köpfige Gruppe Urlauber von Schönhagen in das Naturschutzgebiet Schwansener See und konnte ihnen einiges über das Vorkommen von Flora und Fauna in unserer schönen Region erzählen. Bei unserer Rückkehr an der Strandpromenade in Schönhagen sprachen uns 2 junge Frauen an, ob wir 10 Minuten Zeit für eine Umfrage hätten. 4 Personen aus der Urlaubergruppe nahmen sich die Zeit. Es ging um die geplanten Windkraftanlagen auf der Halbinsel Schwansen. Zwei der willigen Probanden wurde ein Tablett in die Hand gedrückt und sie kreuzten eigenständig die Antworten zu den Fragen an. Die anderen beiden wurden durch die beiden Damen befragt.

U.a. sollten die Probanden schätzen, wie viele Windkraftanlagen sich derzeit auf Schwansen befinden. Hierzu wurde klitzeklein ein Bild einer Karte Schwansens eingeblendet. Kein Urlauber könnte diese Schätzung aufgrund der gezeigten Karte einigermaßen objektiv vornehmen, insofern sind diese Angaben meiner Ansicht nach überhaupt nicht zu bewerten. Wenig später wurde den Teilnehmern erklärt, dass es derzeit 10 WKA von 70-150m Höhe auf der Halbinsel gibt und über die gesamte Region verteilt etwa 40 weitere entstehen sollen. Anhand eines ganz kleinen Bildes auf dem Tablett, wurden weit entfernte WKA Richtung Altenhof/Holtsee dargestellt, die für den Betrachter auf dem Bild kaum erkennbar waren. Dieses Bild galt als Vorbereitung für die nun folgenden Fragen zum zukünftigen Buchungsverhalten der Urlauber, sollten auf der Halbinsel die angekündigten weiteren WKA gebaut werden.

Ganz klar deutlich wurde, dass schon in der Vorbereitung der Probanden eine Verharmlosung des Problems erzielt wurde oder erzielt werden sollte. Einige Fragen wiederholten sich aus einer bereits 2014 veröffentlichten Studie, ebenfalls der Firma NIT – damals beauftragt u.a. vom Windkraftlobbyverband, der Landwirtschaftskammer sowie der IHK. Parallelen lassen sich ganz klar erkennen.

Die beiden Frauen erzählten uns, dass an 5 Standorten jeweils 60 Urlauber befragt werden sollen, man allerdings mittlerweile 2 Wochen dabei sei. Ihrem Zweierteam würden nun aber nur noch 4 Teilnehmer fehlen.

Fazit meiner Zufallsbeobachtung: 20.000 € rausgeschmissen für eine Umfrage, dessen Ergebnis gekonnt beeinflusst wurde. Probanden müssen anhand von realistischen Bildern bzw. Visualisierungen aufgezeigt bekommen, was aus ihrem Urlaubsparadies gemacht werden soll. Alles andere ist aus meiner Sicht eine Verfälschung der Tatsachen.

Schon jetzt ist klar, diese teure Befragung ist für die Ablage P!