Die Stadt Nortorf hatte zur Einwohnerversammlung in Sachen Windvorrangflächen geladen. Zusätzlich hatte der Gewerbeverein etwa 10.000 Broschüren mit Visualisierungen bezüglich der Entwicklung des Nortorfer Umlandes an die Haushalte verteilen lassen, falls es tatsächlich so käme, dass Nortorf durch den politischen Willen der Landesregierung derartig mit Windkraft umzingelt würde. Und die Bürger kamen. Schnell füllte sich der Saal, viele mussten stehen, viele gingen wieder. Insgesamt kann man die Anzahl wohl auf über 500 Personen schätzen. Gerd Kruse vom Büro ELBERG aus Hamburg machte deutlich, welche Umzingelungswirkung die geplanten Windkraftanlagen auf die Stadt und ihr Umland haben werden und es durch die Industrieanlagen so gut wie keine Entwicklungsmöglichkeiten für Nortorf mehr geben werde. Nach seinem Vortrag war Stille im Saal. Kaum jemand stellte Fragen. Nach dem offiziellen Ende der Einwohnerversammlung übernahm der Gewerbeverein, welcher Dipl. Ing. Rupert Rompel von der Halbinsel Schwansen als Redner gewinnen konnte. An dieser Stelle sei erwähnt, dass Rompel ohne Gage spricht. Eindrucksvoll schilderte er anhand von Fakten, welchen Irrsinn uns unsere Landesregierung verkaufen will. Als er am Ende seiner Rede deutlich machte, dass es der politische Wille von SPD, Grünen und SSW sei, was mit unserem Land, den Menschen und der Natur durch die Industrialisierung mit Windkraftanlagen geschehen soll, unterstellten ihm einige Zuhörer aus den Reihen der Grünen und Sozialdemokraten, er würde „Schleichwerbung“ machen. Etwa 20 Personen verließen unter Protest den Saal. Ein grüner Ratsherr versuchte sodann, Rupert Rompel nach alter Manier in die Ecke der Kernkraftbefürworter zu stellen und ein weiterer Gast rief „Ja, ja, und morgen haben wir ein Atomkraftwerk in Nortorf!“. Rompel blieb sehr gelassen, kennt er doch derartige Anfeindungen aus genau diesen Kreisen, die keine Argumente gegen seine Fakten vorbringen können und deshalb meist ungehalten werden. Als der grüne Ratsherr ihm unterstellte, er hätte Statistiken geschönt oder gar gefälscht, antwortete dieser völlig gelassen: „Das ist gut, dass auch Sie dies so sehen, alle gezeigten Folien basieren nämlich auf Angaben dieser Landesregierung bzw. der Bundesnetzagentur!“ Der Grüne blamierte sich also bis aufs Hemd! TOP-Veranstaltung!

Mittlerweile sind zwei Artikel in der „Landeszeitung“ und den „Kieler Nachrichten“ zu der Veranstaltung erschienen, dessen Inhalt nicht wirklich nachzuvollziehen ist.

Hier mein Leserbrief zum Artikel in der „Landeszeitung“:

Leserbrief zu dem Artikel

„Windkraft-Versammlung in Nortorf endet im Eklat“ – Landeszeitung vom 27.4.2017

Als Besucher der Veranstaltung in Nortorf habe ich den Verlauf alles andere als einen Eklat erkannt. Etwa 20-30 Besucher von über 500 verließen den Saal, als der Dipl. Ing. Rompel deutlich machte, dass es der politische Wille dieser Landesregierung sei, also der Wille von SPD, Grünen und SSW, derartig viele Windkraftanlagen über das ganze Land installieren zu lassen. Ministerpräsident Albig machte in den vergangenen Monaten mehrfach deutlich, dass man ihn abwählen solle, wenn man mit seinen Windkraftplänen nicht einverstanden sei. Rompel zeigte den Zuhörern in seinem Vortrag anhand von Fakten auf, welche auf Angaben der Landesplanung und der Bundesnetzagentur basieren, dass sich diese Landesregierung in Sachen Windkraft auf dem Irrweg befindet. Dass dies einigen Anhängern der verantwortlichen Parteien, insbesondere dem grünen Stadtverordneten Landek, nicht in den Kram passte, machten diese dann in der üblichen Manier deutlich, indem sie aus Windkraftkritikern schnell einmal Kernkraftbefürworter machten. Die ungeheuerlichen Unterstellungen des Herrn Landek gegenüber dem Vortragenden und das Verlassen des Saales von vielleicht 5% der Anwesenden als Eklat zu bezeichnen, halte ich für völlig überzogen. Ein deutlich überwiegender Anteil der Teilnehmer hörte gespannt zu und war sichtlich schockiert. Im Übrigen machte auch Herr Kruse vom Hamburger Büro Elberg immer wieder deutlich, dass die geplante Umzingelung Nortorfs und der damit verbundene Stillstand in den Entwicklungsmöglichkeiten der Stadt, dem politischen Willen der Landesregierung geschuldet sind. Nortorf zeigt Interesse und wehrt sich – bevor die Bagger anfangen zu rollen – prima!

Frank Dreves